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Liebe Leser,
Dieses Jahr 2020 wollen wir Pfarrer des Eibenstocker Pfarrkonvents Ihnen bedeutende “Stätten der Christenheit” vorstellen. Wenn sie “bedeutend” sind, heißt das ja noch nicht, dass wir sie schon alle kennen. “Stätten der Christenheit” - das können ganze Ortschaften sein, Städte, geschichtliche Schauplätze, einzelne Gebäude oder noch ganz anderes.

Wir wünschen viel Freude beim Lesen!

Stätten der Christenheit
  • Die Hagia Sophia
  • Das Katharinenkloster am Sinai

    Katharinenkloster am SinaiDas heute griechisch-orthodoxe Katharinenkloster am Fuße des Berges Sinai in Ägypten wurde Mitte des 6. Jh. gegründet und ist eines der ältesten bis heute bewohnten Kloster der Christenheit.

    Es wurde an jener Stelle errichtet, an der sich der Überlieferung nach der brennende Dornbusch befand, in dem sich Gott Mose offenbarte.

    In der weltweiten Christenheit berühmt wurde das Kloster aber durch einen spektakulären Bibelfund.

    Im Jahr 1844 begab sich der im vogtländischen Lengenfeld geborene, erst 29 Jahre alte Leipziger Theologe Constantin von Tischendorf in den Orient, um nach möglichst alten Bibelhandschriften zu suchen - Texten also, die per Hand mit Tinte auf Papyrus oder Pergament aufgeschrieben waren, so, wie es in der Antike üblich war, bis die Erfindung des Buchdrucks - durch Johannes Gutenberg seit ca. 1450 mit „beweglichen Lettern“ - eine feste, einheitliche Überlieferung des Bibeltextes möglich machte. Ziel der ganzen Unternehmung: Dem ursprünglichen/ dem originalen Bibeltext so nahe wie möglich zu kommen; denn beim Abschreiben kann sich der Text nicht nur durch Fehler verändern.

    Auf seiner Reise kam Tischendorf auch in das Katharinenkloster am Sinai und suchte in der dortigen Bibliothek.

    Diese wird heute als die wahrscheinlich älteste erhaltene christliche Bibliothek überhaupt eingeschätzt und ist mit 6000 Handschriften (darunter 3000 aus der Antike, die z.T. älter sind als das Kloster selbst) eine Sammlung, die an Umfang nur durch die päpstliche Bibliothek im Vatikan übertroffen wird.
    Während seiner Recherche in der Klosterbibliothek sah Tischendorf eher zufällig in einem von drei „Papierkörben“, deren Inhalt zur Entsorgung bereitstand, eine „beträchtliche Anzahl Blätter von einer griechischen Bibel …, die mir sogleich den Eindruck einer der ältesten, die ich je gesehen, machte“, wie Tischendorf später berichtete.

    Kurz gesagt: Er entdeckte hier eine aus dem 4. Jh. stammende und damit die älteste uns bekannte, fast vollständige Bibel, d.h. die weltweit älteste Abschrift des gesamten Neuen Testaments und ein bis auf wenige Seiten komplettes Altes Testament in griechischer Sprache.Die Blätter dieser Bibelhandschrift, der man später nach ihrem Auffindeort den Namen Codex Sinaiticus gab, sind heute weit verstreut: Constantin von Tischendorf konnte seinerzeit nur einen kleinen Teil von 43 Blättern jener Handschrift erwerben. Er wird seitdem in der Leipziger Universitätsbibliothek aufbewahrt. Der weitaus größte Teil von 347 Blättern befindet sich heute in der Londoner British Library. Weitere Teile von sechs Blättern verwahrt die Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg, und auch im Katharinenkloster am Sinai befinden sich noch zwölf Blätter und 40 Textfragmente, die man erst im Jahr 1975 dort entdeckte.

    Wie es zu dieser Zerstreuung kam, ist eine spannende eigene Geschichte.

    Pfarrer Michael Lippky, Bockau

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